GESCHICHTE DER TECHNIK |
LANDESSENDER BEROMÜNSTER |
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Landessender Beromünster |
![]() Die 215 m hohe Hauptantenne auf Blosenberg 797 m.ü.M. (1937) gilt als höchstes Bauwerk der Schweiz |
![]() Sendergebäude 693 m.ü.M. und Reserveantenne |
![]() ![]() Einspeisung der Hauptantenne mit Fusspunkt - Isolatoren |
Der Schweizerische Landessender Beromünster wurde 1931 gebaut und 1937 erweitert. Er verbreitete während Jahrzehnten das deutschsprachige Programm der halbstaatlichen Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) auf Mittelwelle 531 kHz. Seine grösste Bedeutung hatte er während des 2. Weltkrieges als Quelle unabhängiger Informationen für das deutschsprachige Europa.
Mit dem Aufkommen des UKW - Rundfunks in verbesserter Tonqualität in den 1960'er Jahren sank die Bedeutung des Landessenders Beromünster. Seit den 1990'er Jahren strahlt der Landessender Beromünster das Spartenprogramm "Musigwälle 531" mit vorwiegend volkstümlicher Musik (schweizerische Ländlermusik und deutsche Schlager) und den Informationsbeiträgen des 1. deutschsprachigen Programms der schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG (DRS1) aus, das auf die letzten treuen Hörerinnen und Hörer ausgerichtet ist.
In den letzten Jahren hat der Landessender Beromünster vor allem deswegen Schlagzeilen gemacht ("Kühe geben keine Milch mehr", Neue Luzerner Zeitung 19.2.2003), weil die Sendeanlage gemäss amtlichen Messungen vom März 2002 die mehrfach verschärften Vorschriften zu den Emissionsgrenzwerten für elektromagnetische Wellen nicht erfüllt und damit sanierungspflichtig ist. Eine Sanierung - die letztlich auf eine massive Reduktion der abgestrahlten Leistung und damit auch der Reichweite hinausläuft - ist angesichts der schwindenden Bedeutung des Mittelwellen-Rundfunks nicht sinnvoll: Die Musigwelle 531 hat täglich nur noch rund 300000 Zuhörer (wovon ein Teil via Satellit und Kabel), während DRS1 rund eine Million erreicht.
Deshalb stellten SRG und Swisscom (als technische Betreiberin) beim Luzerner Amt für Umweltschutz ein Gesuch um eine befristete Ausnahmebewilligung bis 2015 ohne Sanierung. Dieses Gesuch wurde am 9.1.2004 abgelehnt, der Sender muss bis Ende 2008 saniert oder stillgelegt werden. Bereits während der Übergangsfrist muss die Leistung von 600 auf 250 kW reduziert werden. Durch wiederholte Blitzeinschlägen im Sommer 2003 wurde das Kabel vom Sendergebäude zum Antennenturm beschädigt, so dass die Leistung aus technischen Gründen auf 180 kW reduziert werden musste. Ein geplanter Ersatz des Kabels rief im September 2003 massive Proteste hervor und wurde darauf hin fallen gelassen.
Am 22.1.2004 teilte die SRG mit, dass sie auf einen Rekurs gegen die Ablehnung der Ausnahmebewilligung verzichte und den Landessender Beromünster spätestens Ende 2008 stillegen werde. Die "Musigwälle 531" wird weiter über Digital Audio Broadcasting, Satellit und Kabelnetze verbreitet. Die SRG will Umstellung auf die digitale Technik, für die auch neue Empfänger notwendig sind, nun forcieren. Da die auf 180 kW reduzierte Sendeleistung in der Öffentlichkeit kaum bemängelt wurde, wird sie wohl bis zur definitiven Stillegung nicht mehr erhöht.
Die kantonale Denkmalpflege will sich für die Erhaltung des Sendegebäudes und des Antennenturms als Museum einsetzen.
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QSL | Bitte senden Sie ihre Kommentare und Fragen zum Programm "Musigwälle 531" von Radio Beromünster (Mittelwelle 531 kHz) direkt an Radio www.drs.ch (DRS = Radio der Deutschen und Rätoromanischen Schweiz) |
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